Heimspiel

Datum/Zeit
am 14.10.2018 um 11:15 Uhr
Art der Veranstaltung: Vernissage


c: Josef Krahforst

Der Titel -Heimspiel- drückt die enge Beziehung des Malers zu seinen gewählten Arbeitsthemen und deren Umsetzung aus.

Ich bin Maler! Ich bin ein tätiger Mensch, der sich in seiner alltäglichen Arbeit ein Stück der Welt zu eigen macht. Meine Gemälde spiegeln meine Sicht auf meine Umgebung im weitesten Sinne wider. Ich bin in dem stetigen Fluss der kreativen Auseinandersetzung und Bezugnahme eingebunden und fühle mich da zu Hause. Literatur und Musik bilden zusammen mit der bildenden Kunst meinen Urgrund für die Arbeit. So ist meine Malerei beeinflusst und eingebunden auch in Wort und Ton.

Gleichzeitig betrachte ich mich als sehr deutschen Maler, der seiner geografischen Heimat ein gemaltes Gesicht gibt. So kann das Licht der Toskana nicht aus meinen Gemälden leuchten, aber die dramatischen Himmelserscheinungen des Vogelsberges wird man darin wiederfinden. Der Wald und die Felder, die Hügel und Bäche sind immer ein neuer Grund zu malen, und das manchmal Schroffe der Landschaft im dort typischen Licht beeinflusst meine Arbeit.

Meine Malerei ist gegenständlich, also vom Gesehenen abhängig. Ich male nach der Natur und halte es da mit den „Brücke Malern“, die eine schnelle Skizzierung des Aufzunehmenden bevorzugt haben. Aus schnellen Zeichnungen werden expressive Gemälde erstellt und eben durch die Minimierung der Zeichnung ergibt sich eine große Freiheit in der Umsetzung auf die Leinwand.

Bei den portraitierten Musikern handelt es sich immer um Menschen, die in den USA leben oder schon von uns gegangen sind, daher muss ich bei den Musiker-Abbildungen mitunter auf Fotografien zurückgreifen. Auch hier wird mit der Farbwahl und dem Auftrag eine eigene Dramatik hergestellt. Oft herrschen bei den „Musikerbildern“ Blau- und Grüntöne vor, da diese Farben für mich Blues und Jazz spiegeln.
In den genannten Musikformen kommt eine große Verbundenheit mit dem sozialen Hintergrund der Protagonisten zum Tragen.
Blues ist immer „erdig“, immer pur und sehr klar – der Jazz bildet dazu den intellektuellen Überbau. So bin ich mit meiner Betrachtungsweise und mit meiner Malerei bei einer Art „Heimspiel“ – ähnlich wie in den Landschaften, die ich male.